Allein mit zwei Kindern: „Hilfe! Was tun, wenn mich beide gleichzeitig brauchen?“

was tun wenn mich zwei kinder gleichzeitig brauchen

Was sind die wohl schwierigsten Momente im Leben von Eltern mit zwei Kindern? Yep… Die Momente, in denen dich beide Kinder brauchen. Gleichzeitig. Und du bist gerade die einzige erwachsene Person. Das Stresslevel steigt und du fragst dich: „Wie schaffe ich es bloß allein mit zwei Kindern?“

Vielleicht haben sich deine Kinder gerade gestritten. Und nun werden beide von starken Gefühlen überrollt. Sie schreien ohrenbetäubend, sind völlig außer sich und weinen. Oder du liest mit deinem größeren Kind gerade entspannt ein Buch – dann fängt dein Baby lauthals an zu schreien. Du musst sofort reagieren. Sehr zum Unmut deines größeren Kindes.

Sie brauchen dich. Beide. Jetzt. Sofort.

„Aber ich kann mich doch nicht zweiteilen!“

Deine Liebe mag grenzenlos sein – aber du hast leider nur zwei Hände. Einen Kopf. Und eine Stimme. Du fragst dich: Wie soll ich in solchen Momenten allein beiden Kindern gerecht werden? Wie teile ich mich auf, wenn mich zwei Kinder zur selben Zeit brauchen?

Diese Fragen habe ich mir schon gestellt, bevor mein zweites Kind auf der Welt war. Denn nach unserer gemeinsamen Elternzeit musste mein Partner in Crime wieder in den Job und ich war allein mit Baby und Kleinkind.

Dann hab ich mich auf die Suche nach Tipps und Überlebensstrategien für den Alltag mit zwei Kindern gemacht. Bei Dr. Laura Markham, Nicola Schmidt und Katja und Danielle von „Das gewünschteste Wunschkind“ bin ich fündig geworden.

Vorab: Es gibt kein Patentrezept. Sorry. Wer eins hat – bitte her damit!

Es gibt aber einige hilfreiche Tipps, um stressige Situationen allein mit zwei Kindern zu meistern. Sowohl mit Kleinkindern als auch mit älteren Kindern.

Lass uns direkt starten. 

Wichtigster Tipp vorab: Prävention.

Da fällt mir die (sorry…) abgedroschene Phrase ein: Vorbeugen ist besser als heilen. Etwas Wahres ist da schon dran.

Denn es ist selten, dass das Verhalten oder Gefühle von Kindern ohne vorherige Anzeichen eskalieren. Wenn du ein wenig Energie und Gedanken in das Thema Vorbeugung steckst, kannst du einige Streitsituationen oder Frust deiner Kinder vermeiden. Schau, dass die Grundbedürfnisse deiner Kinder befriedigt sind und versuche, möglichst immer beiden Aufmerksamkeit in Form von Blicken, Lächeln, Gesprächen, Wertschätzung zu schenken.

In Kürze findest du hier auch einen Artikel mit konkreten Tipps, wie du durch Prävention stressige Situationen im Alltag vermeiden kannst. Du möchtest keinen neuen Artikel verpassen? Melde dich für meinen Newsletter an.

Nun lässt sich aber nicht jeder Streit oder jeder Auslöser für starke Gefühlsausbrüche vermeiden. Das ist auch okay, denn auch unbequeme Emotionen sind wichtig. Unsere Kinder müssen lernen, damit umzugehen. Genauso wie wir auch.

Dafür nun die Tipps:

1. Wenn dich beide Kinder gleichzeitig brauchen

Auch wenn du allein bist: Versuche, dich um beide Kinder zu kümmern. Kümmerst du dich nur um eins, wird dies in aller Regel dazu führen, dass sich das andere Kind zurückgesetzt fühlt – was seinen Unmut wiederum steigern und auch zu Eifersucht auf das Geschwisterkind führen würde. Nachvollziehbar.

Wie du das am besten machst?

Sprich mit beiden Kindern, was gerade passiert:

„Oh weh, ihr beiden seid gerade unzufrieden / ganz aufgelöst / wütend. Ihr braucht jetzt beide sofort Mama (Papa)! Kommt her, bei mir ist genug Platz für euch. Du links und du rechts, jetzt seid ihr beide in meinen Armen… Ihr weint… das ist okay. Weinen ist okay… Ich halte euch ganz fest, solange ihr das braucht… Und gleich schauen wir mal, was wir machen können, damit es euch besser geht.“

So oder so ähnlich. Versuch, darauf zu achten, dass beide Kinder außer Reichweite des jeweils anderen sind, um mögliche (weitere) Handgreiflichkeiten zwischen zu vermeiden. Man weiß nie.

Und: Versuch, ruhig zu bleiben. Je ruhiger du bist, desto besser kannst du deinen Kindern helfen, sich zu beruhigen. Auch klar.

Allein mit zwei Kindern - Tipps für Gelassenheit und Achtsamkeit

2. Wenn du zu einem Kind gehen und es trösten musst, während das andere warten soll

Sprich mit dem Kind, zu dem du nicht gehen kannst. Beispiel: Benny hat sich wehgetan und Ella ist „nur“ wütend. Du könntest dann zu Benny gehen, ihn in den Arm nehmen und dabei zu Ella sagen:

„Ella, ich höre, dass es dir nicht gut geht und du mich brauchst. Ich bin gleich bei dir. Ich helfe Benny nur gerade – schau mal, er hat eine Beule. Danach komm ich gleich zu dir und helfe dir, mein Schatz.“

So fühlt sich Ella gesehen – auch, wenn du nicht sofort bei ihr sein kannst. Sagst du nichts, würde sie das (in welcher Form auch immer) irritieren. Das wäre unnötig.

Aber wie entscheide ich, welches Bedürfnis gerade wichtiger ist?

Ein Kind mit Verletzungen oder Schmerzen benötigt deine Hilfe am dringendsten. Auch Grundbedürfnisse wie Hunger, Durst, Müdigkeit, Bedürfnis nach Nähe und Aufmerksamkeit gehen vor. Je jünger das Kind, desto eher solltest du dich um seine Bedürfnisse kümmern. Und wenn eines deiner Kinder bisher öfter zurückstecken musste, achte darauf, ihm dann und wann auch den „Vorzug“ zu geben.

Wenn du dich beispielsweise häufig um dein Baby kümmern musst, während dein älteres Kind sich in Geduld üben muss, sollte in günstigen Momenten auch mal das ältere Kind auf seine Kosten kommen. Ich habe dann immer (für meinen Sohn hörbar) zum Baby gesagt: „So, jetzt hast du eine frische Windel. Du kannst nun auf der Krabbeldecke spielen. Jetzt ist dein Bruder dran.“ Ich bin davon überzeugt, dass es meinem Sohn in den Momenten das Gefühl gab, wichtig zu sein.

Aber egal, wie sehr du dich mühst: Es ist nicht möglich, ein genaues Gleichgewicht zwischen beiden Kindern herzustellen. Und du wirst (so wie ich) wahrscheinlich auch nie das Gefühl haben, immer die richtige Entscheidung getroffen zu haben. Aber auch das ist okay – solange du mit beiden Kindern kommunizierst und ihnen das Gefühl gibst, gehört und gesehen zu werden.

3. Beschäftige das weniger bedürftige Kind, während du dich um das Kind kümmerst, das deine Zuwendung gerade dringender braucht

Wenn ein Kind nicht besonders verärgert zu sein scheint, nimm kurz Kontakt zu ihm auf, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung ist. Umarme es ganz fest und sag ihm:

„Ich hab gleich etwas für dich, daran kannst du ein bisschen tüfteln, während ich mich kurz um deine Schwester kümmere. Schau mal, sie weint, weil sie ganz müde ist.“

Dann holst du ein besonderes Spielzeug heraus, vielleicht ein Puzzle oder ein kleines Geschicklichkeitsspielchen. Irgendetwas, das dein älteres Kind neugierig macht. Oder ein Hörspiel, wenn dein Kind gerade etwas Entspannung braucht und Geschichten liebt.

4. Wenn dein anderes Kind wegen des stark weinenden Geschwisterkindes verunsichert ist

Erkenne seine Gefühle an und beruhige es.

„Deine Schwester ist traurig und wütend… Ich helfe ihr mit ihren Gefühlen… Es wird ihr gleich besser gehen.“

Sei dir in dieser Situation unbedingt einer Sache bewusst:

Du bist gerade das Vorbild für dein Kind.

Es wird dich dabei beobachten, wie du sein Geschwisterkind tröstest und daraus lernen, wie du grundsätzlich mit jemandem umgehst, der Hilfe benötigt.

Wie einfühlsam verhältst du dich? Was genau machst du? Wie wendest du dich dem Kind zu?

Deine Kinder werden anhand deines Beispiels lernen und dein Verhalten imitieren. Im Idealfall lernen sie, sich irgendwann auch gegenseitig zu trösten. Yeee-hah.

5. Wenn ein Kind Ruhe vom Geschwisterkind braucht, das andere aber Nähe möchte

Du kennst das vielleicht: Manchmal kommt das andere Kind herbeigelaufen, während du sein Geschwisterkind gerade im Arm hältst und trösten musst. Und eigentlich braucht ihr dabei Ruhe.

Aber wegschicken?!

Lass das andere Kind zu euch kommen, wenn es in dem Moment nicht vollkommen unmöglich ist. Setz dich auf den Boden und halte Abstand zwischen deinen Kindern. Du richtest deine Aufmerksamkeit nun auf beide Kinder. Du erkennst ihre Gefühle an. (Ich kann es nicht oft genug erwähnen: Immer als erstes Empathie zeigen. Das zu verinnerlichen lohnt sich, glaube mir.)

Das Kind, das gerade getröstet werden muss, wird sich sehr wahrscheinlich darüber ärgern, dass sich das andere Geschwisterkind aufdrängt.

Auch hier: Erkenne einfach sein Unglücklichsein für den Moment an:

„Du willst deine Schwester gerade nicht hier haben… Du hast es schon ohne sie schwer genug… Manchmal ist es nicht so leicht, eine andere Person um sich zu haben.“ 

Dann stellst du die Sicherheit wieder her: 

„Ella macht sich nur Sorgen um dich… Sie wird hier drüben bleiben, weg von dir. Okay? Ich bin für dich da.“

Je nach Situation und Alter der Kinder kann es auch sinnvoll und okay sein, die Schwester zu bitten, euch allein zu lassen, solang du das Geschwisterkind trösten musst. Der Wunsch nach Ruhe sollte respektiert werden. Auch das müssen Kinder ab einem bestimmten Alter verstehen und respektieren lernen.

6. Bleibe ruhig und sei präsent

Bei zwei schreienden weinenden Kindern springt sofort das innere Alarmsystem an. Das kratzt kräftig am Nervenkostüm. Es ist jedes Mal eine Höchstleistung, sich selbst zu regulieren und die Situation nicht eskalieren zu lassen. 

Wenn du einen Weg findest, selbst ruhig zu bleiben, hilfst du auch deinen Kindern, ihre Energie zu verlagern. Wenn Kinder überreizt sind, brauchen sie dich, damit sie verstehen, warum sie sich aufregen:

„Du bist wütend und traurig…. Dein Bruder hat deinen Turm angestoßen, den du gebaut hast, und er ist umgekippt“

Atme tief durch und komm aus dem „Kampf-Flucht“-Modus heraus. Atme ruhig und bewusst weiter und erinnere dich daran, dass deine Kinder sich besser fühlen (und handeln) werden, sobald sie ihre Gefühle durch Weinen oder Schreien ausgedrückt haben.

7. Sicherheit vermitteln

Ebenso wichtig ist es, dass du deinen Kindern in jeder Situation ein Gefühl von Sicherheit gibst. Gerade, wenn du allein mit den beiden bist. Es ist nicht das Ende der Welt, auch wenn deine Kinder gerade das Gefühl haben, dass alles furchtbar ist. Du bist für sie da. Und du bekommst das hin. Auch allein.

8. Versuche, nicht zu belehren

Wenn wir Angst bekommen, versuchen wir oft, Probleme zu lösen. Oft suchen wir dabei nach Schuldigen: 

„Schau mal, was du gemacht hast! Wenn du deinen Bruder nicht geschubst hättest, wäre alles in Ordnung. Ich sag dir das jeden Tag: Lass. Deinen. Bruder. In Ruhe! Er möchte nicht, dass du… bla… bla…“

Aber: Wenn die Emotionen überhand nehmen, schalten die Lernzentren im Gehirn ab. Dein Kind ist dann schlicht und einfach nicht aufnahmefähig. Es hört möglicherweise nicht einmal zu. Vielleicht ist dir das auch schon mal aufgefallen? Hinzu kommt, dass wir in Momenten der Wut oft das Falsche sagen. Vermeide es am besten, zu reden – es sei denn, du möchtest eine Verbindung zu deinem Kind herstellen:

„Es tut mir leid, dass das so schwer ist, mein Schatz.“

9. Und wenn du auch mal weinen musst?

Wer kennt das nicht... im Alltagschaos mit zwei Kindern. Wenn einfach mal alles zu viel wird. Was ich darüber denke? Ehrlich?

Weine.

Deine Kinder würden es sowieso merken, wenn du versuchen würdest, deine Emotionen zu verbergen. Dann lieber authentisch sein.

Erkläre deinen Kindern einfach,

  • dass es nicht ihre Schuld ist, dass du weinst,
  • dass sie nichts machen müssen,
  • dass jeder manchmal weinen muss und
  • dass es dir besser geht, wenn du ein bisschen geweint hast.

Du zeigst ihnen damit, dass Emotionen nichts Bedrohliches sind, sondern okay und ganz normal – für deine Kinder der erste Schritt zu einer gesunden Selbstregulierung

(Wenn du aber jedes Mal weinen musst, wenn deine Kinder sich aufregen, ist das ein Zeichen von Überlastung. Schau in dem Fall, dass du dir Unterstützung suchst. Jemanden zur Entlastung im Alltag und/oder jemanden, der dir auf emotionaler Ebene helfen kann. Hilfe anzunehmen ist ein Zeichen von wahrer Stärke.) 

Wie schaffe ich es nur, allein mit zwei Kindern den Alltag zu meistern?

Mach dir keine Illusionen: Immer und zu jeder Zeit beiden Kindern gerecht zu werden, ist nicht möglich. Schon gar nicht allein. Das ist nicht zu schaffen. Aber auch nicht dramatisch. Spätestens mit dem zweiten Kind muss sich der Perfektionismus verabschieden.

Hier ein schönes Zitat aus dem Blog „Das gewünschteste Wunschkind„:

Elternschaft ist eine lange Reihe von möglichen Fehlentscheidungen, klärenden Gesprächen, Wiedergutmachungen und neu angepassten Richtungen. Das nennt sich Leben.

Ein schlechtes Gewissen hilft nicht weiter.

Es nutzt niemandem. Wirklich. Am wenigsten deinen Kindern. Von dir selbst ganz zu schweigen. Also, denk daran: So geht es hin und wieder allen Eltern. Das ist ganz normaler Alltag. Und ganz normale (Lern-)Erfahrungen, die deine Kinder und du da machen dürft. Kein Kind wird einen Schaden nehmen, wenn du mal nicht sofort auf sein Bedürfnis oder einen Wunsch eingehen kannst. Und auch Fehler passieren. Wir sind Menschen. Nicht perfekt, aber dafür widerstandsfähig. Das gilt für deine Kinder genauso wie für dich.

Du merkst: Es gibt keine allgemein gültigen Antworten, auf die Frage, wie du schwierige Situationen allein mit zwei Kindern wuppst, wenn dich beide gleichzeitig brauchen. Deshalb nochmal meine erste Empfehlung: Vorbeugung. So kannst du euch so manche vermeidbare Zwischenfälle ersparen. 

Meine Buchtipps:

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4 Kommentare

  1. Ein schöner Artikel. Dankeschön. Es ist immer wieder schwierig mit beiden aber es hilft zu wissen, dass das eigentlich normal ist.

    • Merci! Von Herzen gern. Ich freu mich, wenn du ein paar Ideen mitnehmen konntest. Und ein doppeltes Ja: Es ist mit zwei Kleinen manchmal echt schwierig und es ist okay – und normal. Zu Geschwisterthemen gibt es hier ganz bald noch mehr! 🙂 Alles Liebe!

  2. Hallo,
    Als erstes, vielen Dank die die guten Worte.
    Die Bücher haben wir ebenfalls gelesen und für gut befunden. Es trifft unsere Überzeugung und sehe alles als richtig an.
    Schade bei dem ganzen Thema finde ich jedoch, dass keine Kritik geübt wird an dem System in dem wir uns befinden. Wir leben in einem der reichsten Länder der Welt und schaffen es nicht jungen Familien mit zwei Kindern unter zwei mehr Zeit/Geld zusammen einzuräumen. Klar kann man 3 Jahre Elternzeit nehmen, leisten kann sich das fast keiner. Das System zwingt einen das der Vater oder die Mutter nach wenigen Wochen/Monaten wieder arbeiten gehen muss, da man sich sonst die Wohnung oder das Essen nicht mehr leisten kann.
    Anstatt das jede Familie zwanghaft versucht die Tipps wie „Vorbeugen“ oder „Perfektionsansprüche sein zu lassen“ umsetzt, sollte viel mehr die Politik kritisiert werden. Warum gibt es nur 67% Elterngeld nicht 100% vom ursprünglichen Lohn? Warum nur 12+2 Monate?
    Wir befinden uns gerade zuhause mit dem ersten Kind 16 Monate. Und der Zweiten 2,5 Monate. Ich bin seit kurzem wieder Arbeiten.
    Meine Frau zuhause kämpft ständig alles zu meistern und macht es hervorragend. Trotzdem läuft das Fass jeden Tag über und sie bricht in ihrer Welt zusammen.
    Würde ich es mir leisten können zuhause zu bleiben, würde es deutlich besser sein.
    Warum wird Familien wie uns nicht mehr Zeit/Geld gegeben sich zu finden? Finde das ein Unding!
    Würden andere Familien es ausnutzen wenn es mehr Geld/Zeit gäbe? Sind wir ein Einzelfall? Ich versteh das nicht. Wie kann man so eine Politik machen. Es geht um die zukünftigen Steuerzahler.
    In Artikeln wie diesen würde ich mir mehr handfeste Tipps wünschen wie man wirkliche Hilfe bekommt. Am besten in Form von Zeit für den Familienpapa als Unterstützung.
    Trotzdem danke für deine schönen Worte und das ich mit diesem Text meine Gedanken rauslassen konnte.
    Vielleicht geht es anderen ja auch so und das Reden, dass das System sich ändern muss, wird lauter.
    Viele Grüße

    • Hej Dennis, vielen lieben Dank für deinen wertvollen Kommentar und das Gedankenrauslassen! Deine Gedanken teile ich zu 100 Prozent. Danke, dass du das Feld um strukturelle Fragen vergrößerst. Denn wenn wir über Familie und das Elternsein sprechen, können wir die Strukturen, in denen wir leben, nicht außen vor lassen. Die werden auf meinem Blog (der aus ebendiesen strukturellen Gründen leider eine längere Pause hatte) bald auch beleuchtet. Denn die strukturellen Probleme sind Ursachen für viele Probleme auf individueller Ebene – manche ohne dass wir uns derer bewusst sind. Dann kommt eben immer wieder die Frage: Warum verliere ich im Alltag immer wieder die Geduld? Warum ist meine Zündschnur so kurz? Wobei die Fragen eher sein sollten: Unter welchen Bedingungen bin ich eigentlich Elternteil? Und ist mein erlebter Stress in Anbetracht der äußeren Umstände nicht eine völlig natürliche Reaktion? (Denn eins ist klar: Die Kinder sind nicht das Problem!) Welche Veränderungen liegen in meiner Macht und welche nicht? Ich muss noch herausfinden, wie ich mich diesem sehr komplexen Thema (rabbit hole), das sehr viele miteinander verflochtene Themen berührt, auf einer konstruktiven und verständlichen Ebene annähern kann. Das ist jedoch Stoff für ganze Bücher – hier kann ich „Alle Zeit“* von Teresa Bücker empfehlen, das viele kluge Gedanken enthält (*Link ist ein Affiliate-Link). Auf meiner Leseliste steht auch „Füreinander sorgen“* von der großartigen Susanne Mierau (*Affiliate-Link). Danke für deine Gedanken! I feel you. Sehr. <3

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